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Podcast „Wahl lokal“ Sportvereine in Sachsen-Anhalt leiden unter der Bürokratie

95 Prozent der Sportvereine in Sachsen-Anhalt werden ehrenamtlich geführt. Viele leiden unter der Bürokratie - manche geben auf. Das kann sich auch negativ auf den sozialen Zusammenhalt auswirken. Silke Renk-Lange, Präsidentin des Landessportbundes Sachsen-Anhalt, wünscht sich nicht nur deshalb mehr Unterstützung von der Politik.

Von Frank Krause 24.04.2024, 15:50
Silke Renk-Lange ist Präsidentin des Landessportbundes in Sachsen-Anhalt.
Silke Renk-Lange ist Präsidentin des Landessportbundes in Sachsen-Anhalt. (Foto: imago/Peter Endig)

Halle (Saale)/MZ/VS - Was haben rund 95 Prozent der Sportvereine in Sachsen-Anhalt gemeinsam? Sie werden ehrenamtlich geführt. Silke Renk-Lange, Präsidentin des Landessportbundes, sagt, dass die „über 3.000 Vereine richtig tolle Arbeit machen.“

Und doch haben immer mehr Sportvereine ein großes Problem: die Bürokratie. Die Arbeit sei nicht mehr wie vor 50 oder 100 Jahren, wo man gesagt habe „man macht mal schnell was“, erklärt Renk-Lange. „Es geht ganz viel um Recht und um Absicherung, damit bloß hinterher nichts passiert.“ Vielen Ehrenamtlichen sei das zu viel und sie fühlten sich von der Politik im Stich gelassen, sagt sie im Podcast „Wahl lokal“ der Mitteldeutschen Zeitung und der Volksstimme.

Alles, was man in der Gesellschaft sieht, „das spielt sich auch in den Vereinen ab“

Im Podcast „Wahl lokal“ werfen die Moderatoren Stefan B. Westphal und Anna Petersen gemeinsam mit ihren Gästen im Vorfeld der Kommunalwahlen in Sachsen-Anhalt jede Woche einen Blick auf andere Themen und Probleme im Land. Eines davon sind die Sorgen und Nöte der Sportvereine - und warum sie trotzdem so wichtig für die Demokratie sind.

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Denn auch und gerade deshalb wünscht sich Renk-Lange mehr Unterstützung: Alles, was man in der Gesellschaft sieht, „das spielt sich auch in den Vereinen ab“. Jeder sei in den Vereinen willkommen, aber man trage dort auch Streit aus und verträgt sich wieder. Alles nach klaren Regeln. „Rassismus hat bei uns nichts zu suchen“, betont sie. Dennoch müsse man gesprächsbereit bleiben und den betroffenen Vereinen - wie zuletzt beim Fußballverein DSG Eintracht Gladau - die Möglichkeit zur Stellungnahme geben, bevor man Konsequenzen ziehe.

Verbandschefin wünscht sich mehr Entgegenkommen von der Politik

Damit die Vereine diesen Aufgaben trotz aller Bürokratie gerecht werden können, wünscht sich die Verbandschefin aber auch mehr Entgegenkommen von der Politik: Die Vereine wollen nicht nur Bittsteller sein. Die Politik soll auch sagen: „Wie soll die Entwicklung nach vorn hin aussehen?“

Was sie sich darüber hinaus für den Sport in Sachsen-Anhalt wünscht - und was schon erstaunlich gut läuft - das ist Thema des Podcasts „Wahl lokal“, der überall dort zu finden ist, wo es Podcasts gibt.