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Jüdisches Leben und Krieg Freiluftausstellung „Menschen, Häuser, Geschehen“ kommt nach Wittenberg - Was dort zu sehen ist

Historische Bilder gewähren in Wittenberg bald Einblicke in Häuser und Leben. Wann die Freiluftausstellung eröffnet werden soll.

Von Paul Damm 21.04.2024, 15:00
Auf dem Wittenberger Marktplatz soll eine Freiluftausstellung eröffnet werden.
Auf dem Wittenberger Marktplatz soll eine Freiluftausstellung eröffnet werden. (Foto: Klitzsch)

Wittenberg/MZ. - Den Wittenberger Marktplatz aus ganz verschiedenen Perspektiven in den Blick zu rücken, ist das Ziel der Freiluftausstellung „Menschen, Häuser, Geschehen“.

Die Ausstellung, die am 3. Mai eröffnet werden soll, widmet sich dem Markt als Wohnort, Handelsplatz, Ort der Regierung, der Repräsentation sowie des Feierns, erläutert Kunsthistorikerin Insa Christiane Hennen das Projekt, das sie schon seit mehreren Jahren mit der Stiftung Leucorea vorangetrieben hat.

Wie sah die Stadtgeschichte im Laufe der Jahrhunderte aus und was hat sich auf diesem zentralen Platz abgespielt, sind Fragen, die mit der Ausstellung beantwortet werden sollen. „Es gibt insgesamt fünf Stationen auf dem Marktplatz“, erläutert Hennen, „mit 19 inhaltlichen Tafeln zu Themen wie Pest oder auch der Zeit des Dreißigjährigen Krieges.“ Ein Schwerpunkt der Ausstellung ist auch das jüdische Leben in Wittenberg, das in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts stattgefunden hat.

Seltenes Bildmaterial

Die Tafeln, die auf dem Markt aufgestellt werden sollen, zeigen unter anderem historisches Bildmaterial, gewähren Einblicke in noch erhaltene Häuser und vermitteln somit Eindrücke vom damaligen Geschehen auf dem Marktplatz. Das Bildmaterial für die Ausstellung stammt unter anderem von Privatleuten, aus Sammlungen und städtischen Archiven. „Es ist ein großer Aufwand betrieben worden, um ein interessantes Material aufzutreiben.“

Mit Blick auf das jüdische Leben in Wittenberg berichtet die Historikerin: „Wir wollen darüber hinausgehen, was die sechs Stolpersteine am Markt aussagen.“ Man wolle zeigen, wo haben jüdische Familien gewohnt und wie wurden sie im Wittenberger Stadtbild sichtbar, heißt es von Hennen weiter. „Ich glaube, dass es eine ganz anregende Sache sein kann und ein Beitrag dazu ist, sich mit dem Markt als zentralen Stadtraum näher auseinanderzusetzen“, betont sie.

Auch als PDF abrufbar

Geplant ist darüber hinaus, dass die Bilder und Texte von den Schautafeln auch als PDF über die Webseite der Leucorea abrufbar sind. Außerdem ist zusätzlich zur Ausstellung, die am 3. Mai um 17 Uhr eröffnet wird, eine Publikation des „Häuserbuches“ geplant. Die Schau „Menschen, Häuser, Geschehen“, die aus Mitteln des Landes und einem Eigenanteil der Stadt finanziert wird, soll bis einschließlich 9. Juni auf dem Marktplatz erlebbar sein.