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Wirtschaft lässt sich nicht lumpen Große Gala im K&K in Halle lässt die Kasse klingeln

Der 19. Benefizabend des Vereins „Pro Handicap“ endet mit einem Rekordergebnis. Das Schöne: Die großen Gewinner sind Menschen mit Behinderungen.

Von Dirk Skrzypczak 27.04.2024, 12:37
Die Rollstuhltanzgruppe des Vereins „Taktgefühl“ hatte den bewegendsten Auftritt des Abends.
Die Rollstuhltanzgruppe des Vereins „Taktgefühl“ hatte den bewegendsten Auftritt des Abends. Fotos: Dirk Skrzypczak

Halle (Saale)/MZ - Diese Gala ist und bleibt etwas Besonderes: Zum 19. Mal hatte der Förderverein „Pro Handicap“ am Freitag zu einem Benefizabend eingeladen. Und im Kultur- und Kongresszentrum kamen erneut Menschen mit und ohne Behinderungen zusammen. „Die Vorbereitung war wieder der Wahnsinn. Aber alle Plätze sind voll. Wie es schon unser Ministerpräsident sagte: Dieses Netzwerk ist einzigartig“, sagte Veranstalter und Vereinsvorsitzender Gerd Micheel. Und um es vorwegzunehmen: Die Gala war ein Riesenerfolg.

Getanzt wurde natürlich auch.
Getanzt wurde natürlich auch.
(Foto: Dirk Skrzypczak)

Mit einem Überschuss von 25.000 Euro erzielte „Pro Handicap“ das beste Ergebnis bislang. Das Geld fließt in Projekte, die den Alltag behinderter Menschen leichter machen sollen. Dafür sorgte vor allem Halles Wirtschaft. Nahezu jedes Unternehmen, das Rang und Namen hat, war vertreten.

Dankbar für die Unterstützung: Silke Thiemann vom Allgemeinen Behindertenverband, hier mit Moderator Holger Tapper.
Dankbar für die Unterstützung: Silke Thiemann vom Allgemeinen Behindertenverband, hier mit Moderator Holger Tapper.
(Foto: Dirk Skrzypczak)

Auf Unterstützung hofft auch Elke Weizenmann vom Verein „Taktgefühl“. Als Trainerin arbeitet sie mit jungen Menschen mit und ohne Handicap. Zur Gala gab es eine Kostprobe der Rollstuhltanzgruppe, unterstützt von den „Fußis“. Zu „Wonderful Life“ von Black und einem aufgemotzten Abba-Song traten sie im proppenvollen Saal auf – vermutlich der bewegendste Moment des Abends. Doch die tanzenden Rollis haben ein Problem: Derzeit sind sie noch in einem Gebäude an der Merseburger Straße eingemietet. „Auf Dauer können wir uns die Kosten aber nicht leisten. In den vergangenen Jahren, auch durch Corona, haben wir viele Aktive und Trainer verloren. Es geht um unsere Existenz“, sagte Elke Weizenmann. „Taktgefühl“ hat auch noch eine Außenstelle in Landsberg und kümmert sich dort um Kinder im Alter zwischen drei und 15 Jahren. Inklusion wird auch hier gelebt, weil Behinderte und Nichtbehinderte im Verein integriert sind.

Fließig beim Lose verkaufen für die Tombola: Gerd Micheel, hier mit Angela Papenburg. 2.000 Lose gingen über den Tisch.
Fließig beim Lose verkaufen für die Tombola: Gerd Micheel, hier mit Angela Papenburg. 2.000 Lose gingen über den Tisch.
(Foto: Dirk Skrzypczak)

Und so wünschte sich Silke Thiemann, Vorstandsvorsitzende des Allgemeinen Behindertenverbandes in Halle, für die Gala vor allem eins: „Spaß“. Die Unterstützung aus der Wirtschaft, aber auch aus anderen Vereinen wie dem HFC oder den Saale Bulls könne man nicht hoch genug bewerten: „Dank der finanziellen Unterstützung aus Spenden können wir eine Begegnungsstätte betreiben. Viele Menschen sind einsam. Das ist das Schlimmste.“ Und Tausendsassa Gerd Micheel? Er sorgte für lauten Beifall: „Mein Wunsch ist, dass wir noch mindestens zehn Jahre weitermachen.“