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Zukunftszentrum in Halle Bund startet Architekturwettbewerb - Zukunftszentrum soll 2030 fertig sein

Die erste wichtige Phase zum Bau des Zukunftszentrums in Halle hat begonnen. Architekten aus aller Welt können bis 11. Juli ihre Ideen einreichen.

Von Dirk Skrzypczak 22.04.2024, 08:30
Die Stadt plant am 10. Mai einen Brückentag auf dem Riebeckplatz. Dann werden die beiden Hochstraßenbrücken über dem Kreisel für den Verkehr gesperrt und für Fußgänger geöffnet. Bei einem Bürgerfest gibt es Informationen zum Umbau des Riebeckplatzes.
Die Stadt plant am 10. Mai einen Brückentag auf dem Riebeckplatz. Dann werden die beiden Hochstraßenbrücken über dem Kreisel für den Verkehr gesperrt und für Fußgänger geöffnet. Bei einem Bürgerfest gibt es Informationen zum Umbau des Riebeckplatzes. (Foto: Dirk Skrzypczak)

Halle (Saale)/MZ - 14 Monate nach dem Zuschlag für Halle als Standort des Zukunftszentrums Deutsche Einheit und Europäische Transformation hat das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung den internationalen Architekturwettbewerb gestartet. Geplant ist ein Gebäude mit einer Nutzfläche von 14.000 Quadratmetern. Bis 11. Juli haben Arbeitsgemeinschaften - bestehend aus Architekten und Landschaftsplanern - Zeit, ihre Ideen einzureichen. Es handelt sich dabei um die erste Phase des Wettbewerbs. Zudem hat der Bund den Zeitplan aktualisiert. Baustart könnte demnach 2027, Eröffnung 2030 sein - quasi als Geschenk zum 40. Jahrestag der Deutschen Einheit.

Man suche zukunftsweisende architektonische Lösungen für den Riebeckplatz, teilte die Bundesregierung mit. Das Zukunftszentrum solle ein einladendes Gebäude mit überregionaler Strahlkraft und Attraktivität auch für ausländische Gäste werden. Gebaut werde nachhaltig und klimagerecht.

Eine Jury soll die besten 25 Arbeiten für eine vertiefende Betrachtung auswählen. Im Frühjahr 2025 soll dann der Sieger feststehen. Die geplanten Baukosten liegen bei rund 200 Millionen Euro. Wie teuer das Zukunftszentrum tatsächlich wird, werde erst ermittelt, wenn der Siegerentwurf vorliege, so der Bund. In der Jury sitzen Fachleute aus Architekturbüros, Vertreter des Deutschen Bundestags, der Bundesregierung, des Landes Sachsen-Anhalt, der Stadt Halle sowie Mitglieder der Kommission „30 Jahre friedliche Revolution und Deutsche Einheit“.

„Das Zukunftszentrum gehört zu den wichtigsten Vorhaben der Bundesregierung, die sich mit den Folgen von Veränderung der Gesellschaft in Deutschland und Europa und der Zukunft der Demokratie auseinandersetzen“, sagte der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Carsten Schneider (SPD). Er sei sehr gespannt auf die Entwürfe. So sieht es auch Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD): „Das Zukunftszentrum soll als Ort begeistern, inspirieren und motivieren.“ Man plane nach dem Lowtech-Prinzip. Das bedeute, dass man robuste, wartungsarme und einfache bauliche Lösungen komplexen Verfahren vorziehe.

Der Architekturwettbewerb ist anonym. Man wolle, dass das beste Konzept gewinne, nicht der populärste Name. Der Bund rechnet mit über 100 Teilnehmern. Zuletzt war die Umsetzung zeitweise ins Stocken geraten, weil die Finanzierung durch den Bundeshaushalt geklärt werden musste. Halles Bürgermeister Egbert Geier (SPD), unter dessen Regie Halle die beste Bewerbung erarbeitet und im Februar 2023 den Zuschlag erhalten hatte, ist sich sicher, dass man eine spannende zukunftsweisende architektonische Lösung erwarten dürfe. „Der Start des Architekturwettbewerbs ist ein Meilenstein. Das Zukunftszentrum wird uns eine nie dagewesene Entwicklungschance bieten“, sagt Geier.

Mit dem Zukunftszentrum soll auf dem Riebeckplatz ein zentraler Ort für Diskurs, Diskussion und die Vermittlung von Wissen über Transformationserfahrungen und die Auseinandersetzung mit aktuellen Herausforderungen in Deutschland und Europa entstehen. Das Zukunftszentrum soll die Demokratie stärken, zum gesellschaftlichen Zusammenhalt zwischen Ost und West beitragen und in den Dialog mit den Ländern Mittel- und Osteuropas treten.