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"App-gestürzt" in der Dürrezeit "App-gestürzt" in der Dürrezeit: Das Land wirbt für Waldbrand-App doch die ist defekt

Von Jan Schumann 18.07.2018, 21:20
Mann mit Smartphone: In Sachsen-Anhalt soll eine App vor Waldbränden warnen können, doch das Programm ist im App-Store nicht zu finden. 
Mann mit Smartphone: In Sachsen-Anhalt soll eine App vor Waldbränden warnen können, doch das Programm ist im App-Store nicht zu finden.  dpa

Magdeburg - Die Dürre bleibt und damit das Risiko: Es herrscht Waldbrandgefahr in Sachsen-Anhalt. Das Land warnt aktuell in sieben von 18 Regionen mit der höchsten Waldbrandstufe 5 vor ausbrechenden Feuern. Im roten Bereich ist etwa der Kreis Mansfeld-Südharz. Auch in den restlichen Regionen gibt es kaum Grund zur Entwarnung.

Um Landwirten, Touristen und dem Rest der Bevölkerung das Abrufen der Warndaten möglichst bequem zu gestalten, ließ das Land 2014 eine App entwickeln. Das Handy-Programm ist ein Zusatzangebot zur Übersicht im Internet. Eine nette Idee, mit der das Land Sachsen-Anhalt großflächig im Netz warb - bis Mittwoch. Seitdem ist die Werbung verschwunden.

Beworbenes Handy-Programm nicht auffindbar

Damit geht es ihr jetzt genauso wie der Waldbrand-App. Denn schon inmitten der extremen Dürrephase Anfang Juli, als Behörden eindringlich vor Feuern in Wäldern warnten, war das beworbene Programm für Handys nicht zu finden. Weder im App-Store für iPhones, noch in der Google-Version für Android-Telefone. Für Handynutzer war die App nicht auffindbar, konnte nicht heruntergeladen werden.

Offenbar fiel das nach Tagen auch in der Landesverwaltung auf. „Wir haben das Problem den Entwicklern gemeldet, dort wird es bearbeitet“, teilt das Landeszentrum Wald auf mehrmalige MZ-Anfrage mit. Entwickelt sei das Programm vom Fraunhofer-Institut in Magdeburg - mit diesem Hinweis hebt das Umweltministerium die Arme.

Werbung für die App bleibt abgeschaltet

Der Initiator der App, Frank Specht, zeigt sich nun zerknirscht über häufig auftretende Technik-Probleme des Programms. Ein Grund sei, dass Apple regelmäßig Updates für die App fordere. „Wir müssen überlegen, ob sich das für uns noch lohnt“, sagte Specht, Referatsleiter im Umweltministerium.

In der Vergangenheit habe es bereits vermehrt Nachfragen aufgrund von Abstürzen gegeben. Die App-Entwicklung habe ursprünglich rund 4.000 Euro gekostet. Nach der jüngsten Störung ist nun zumindest die Androidversion wieder verfügbar.

Dafür bleibt die Werbung für die App vorerst abgeschaltet.  (mz)