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Deutsches Nationalteam Deutsches Nationalteam: Bundestrainer Löw will 2007 im Eiltempo zur EM

Von Klaus Bergmann 01.01.2007, 15:37

München/dpa. - Nach dem Mammutprogramm mit 18 Länderspielen im abgelaufenen WM-Jahr stehen nur 12 Partien auf dem Spielplan des WM-Dritten. Trotzdem geht Bundestrainer Joachim Löw mit großen Plänen in die kommenden zwölf Monate. «2007 gibt es verschiedene Schwerpunkte, die wir angehen wollen. Das wichtigste Ziel ist die Qualifikation für die EM 2008», sagte der 46-Jährige bei seinem Jahresausblick.

Nach dem einmaligen und unvergesslichen WM-Sommermärchen 2006 soll 2007 das Jahr der Kontinuität werden. Die positive sportliche Bilanz des WM-Jahres mit 14 Siegen und nur zwei Niederlagen soll fortgeführt werden, ebenso die offensive Spielphilosophie und die Integration weiterer Talente. «Wir werden die Stärke haben, an dem Konzept und an der Spielweise festzuhalten», kündigte Löw an: «Wir werden weiter daran arbeiten, offensiv zu spielen, das Spiel zu dominieren und es aktiv zu gestalten. Wir wollen einen ansehnlichen, erfolgreichen Fußball spielen.» Die neue Lust der Deutschen an der Nationalelf soll unbedingt erhalten werden - auch ohne WM. «Wir sind es den Fans permanent schuldig, dass wir gute Spiele abliefern», erklärte Löw.

Das soll in erster Linie mit den etablierten WM-Akteuren wie Michael Ballack oder Miroslav Klose sowie den Jungstars wie Bastian Schweinsteiger, Lukas Podolski oder Per Mertesacker gelingen. Darüber hinaus will Löw aber auch neue Jungstars wie den Stuttgarter Mario Gomez, die Leverkusener Stefan Kießling und Gonzalo Castro oder den Gladbacher Eugen Polanski an das A-Team heranführen. «Wir müssen es schaffen, frühzeitig Konkurrenten für die Podolski, Schweinsteiger und Lahm zu finden», erläuterte der Bundestrainer.

Schon beim ersten Länderspiel des Jahres, am 7. Februar gegen die Schweiz, könnte die große Stunde für Gomez schlagen. Da Podolski bei dem Testspiel in Düsseldorf gesperrt ist, darf sich der 21 Jahre alte Angreifer aus Stuttgart, der in der Bundesliga-Hinrunde mit acht Treffern aufhorchen ließ, Hoffnungen auf eine rasche Beförderung vom Junioren- zum A-Nationalspieler machen. «Wir wollen nicht nur den ersten oder zweiten Mann auf einer Position sehen, sondern auch den dritten oder vierten», betonte Löws Assistent Hans-Dieter Flick.

Eine erste Kontaktaufnahme mit den 12 bis 15 Perspektivspielern soll schon im Januar erfolgen, die weitere Heranführung hängt dann auch vom weiteren Verlauf der EM-Qualifikation ab. Mit zehn Zählern führt der WM-Dritte Deutschland seine Gruppe vor den punktgleichen Tschechen an. «Wir haben unsere WM-Form in die EM-Qualifikation transportieren können», kommentierte Löw den gelungenen Start.

Mit weiteren Erfolgen im Spitzenspiel am 24. März in Prag gegen Tschechien sowie den anschließenden Heimspielen gegen San Marino (2. Juni/Nürnberg) und die Slowakei (6. Juni/Hamburg) will Löw «möglichst frühzeitig einen großen Schritt zur Qualifikation machen» und ein Zittern bis zum letzten Gruppenspiel am 21. November in Frankfurt gegen Wales vermeiden. Der Gruppen-Erste und -Zweite lösen das Ticket zur EM-Endrunde, die 2008 in Österreich und der Schweiz stattfindet.

Auch wenn Löw zwei Jahre lang ein wunderbares Gespann mit Jürgen Klinsmann bildete, hat der einstige Assistent großen Gefallen an der Chef-Rolle gefunden. «Mir macht die Aufgabe unheimlich viel Spaß. Ich habe viel Freude, viel Leidenschaft», sagte der 46-Jährige. Auf dem besten Start eines deutschen Bundestrainers mit fünf Siegen und einem Unentschieden in den ersten sechs Länderspielen will sich Löw im neuen Jahr aber nicht ausruhen. «Die Mannschaft ist in ihrer Entwicklung noch nicht am Ende», glaubt der DFB-Chefcoach: «Das Ziel ist, 2008 Europameister zu werden. Bis dahin muss die Mannschaft ständig mit Forderungen nach Verbesserung konfrontiert werden.»