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Ex RB-Jugendtrainer übernimmt Neuer HFC-Sportchef: Was die Personalie Daniel Meyer brisant macht

Fußball-Drittligist Hallescher FC hat mit dem ehemaligen Aue-Trainer Daniel Meyer einen Sportchef gefunden. Welche spannende Vertragskonstellation mit ihm vereinbart wurde.

Von Christopher Kitsche Aktualisiert: 06.05.2024, 18:13
Daniel Meyer (l.) unterstützte André Meyer regelmäßig, als der noch Trainer des HFC war.
Daniel Meyer (l.) unterstützte André Meyer regelmäßig, als der noch Trainer des HFC war. IMAGO/Picture Point LE

Halle/MZ - Die Flamme der Hoffnung beim Halleschen FC ist noch nicht erloschen. Auch nicht nach dem Rückschlag vom Sonntag, dem 0:1 des HFC in der dritten Fußballliga gegen die Spielvereinigung Unterhaching. Allerdings könnten nun selbst zwei Siege in den verbleibenden Spielen bei Arminia Bielefeld und gegen Borussia Dortmund II zu wenig sein.

Die Planungen laufen daher seit geraumer Zeit zweigleisig. Für die dritte Liga, und für den Fall eines Abstiegs, für die Regionalliga. Bis zuletzt fehlte allerdings der entscheidende Kopf. Nach der Freistellung Thomas Sobotziks stand der HFC ohne Sportdirektor da.

Daniel Meyer: HFC setzt auf Zusammenarbeit mit Toni Lindenhahn

Ein neuer Planer ist nun aber gefunden: Daniel Meyer, der im Verein bereits als Nachwuchschef arbeitete, übernimmt den Posten des Sportchefs ab sofort. Das Pikante dabei: Meyers um vier Jahre jüngerer Bruder André arbeitete von Dezember 2021 bis Ende Januar 2023 als Cheftrainer des HFC. Nur bedingt erfolgreich: Weil der Abstieg drohte, schmiss die Vereinsführung Meyer raus.

Nun soll sein Bruder erfolgreicher arbeiten. „Mein Ziel ist es, dem HFC in der aktuell schwierigen und komplexen Situation zu helfen. Dabei gilt es, den Verein kurzfristig für alle möglichen sportlichen Szenarien gut aufzustellen“, ließ sich Daniel Meyer zitieren. Darüber hinaus will der neue Sportchef nicht reden, teilte der HFC mit. Er wolle sich auf seine Arbeit konzentrieren, auch eine Vorstellung in Form einer Pressekonferenz wird es nicht geben. Auch Bruder André, der in der neuen Saison den SV Babelsberg in der Regionalliga trainiert, reagierte auf eine MZ-Anfrage bis Montagabend nicht.

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Daniel Meyer war in der Vergangenheit unter anderem im Jugendbereich von Energie Cottbus und des 1. FC Köln tätig, später trainierte er Erzgebirge Aue und Eintracht Braunschweig, stieg mit den Niedersachsen aber aus der zweiten Bundesliga ab. Zuletzt war der 44-Jährige Coach der U19 von RB Leipzig, wurde aber im Dezember 2022 vom Bundesligisten entlassen. „Er bringt das volle Paket mit. Als gebürtiger Hallenser und ehemaliger Leiter unseres Nachwuchsleistungszentrums kennt er den Verein und die Region. Darüber hinaus ist er bestens vernetzt, weist zudem Erfahrungen als Trainer vor und ist als Anwalt in der Lage, auch die rechtlichen Themen sorgfältig und kompetent zu behandeln“, sagte Präsident Jürgen Fox über den neuen Sportchef.

HFC: Noch-Drittligist Halle plant auch für Regionalliga: Finale Gespräche mit zwei Spielern

Klar ist: Bei den Kaderplanungen soll Meyer von HFC-Ikone Toni Lindenhahn unterstützt werden, der seit dem Sobotzik-Aus als Bindeglied zwischen Mannschaft und Vorstand fungiert. „Wir hatten bereits einen ersten Austausch. Ich habe ihm einen Überblick gegeben, wie der Stand in den Spielergesprächen ist“, sagte Lindenhahn der MZ am Montag. „Wir befinden uns gerade in finalen Gesprächen mit zwei Spielern – einem aus dem aktuellen Kader, der voraussichtlich auch bereit wäre, den Weg in die Regionalliga mitzugehen und einem, den wir von außen holen wollen.“

Namen kommentierte Lindenhahn nicht. Am Montag teilte der SV Darmstadt 98 aber mit, dass Henry Jon Crosthwaite, bisher nur geliehen, fix nach Halle wechselt.

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Offen ließ der HFC, auf welchen Zeitraum die Zusammenarbeit mit Meyer angelegt ist. Man habe sich „vertraglich auf das Erreichen kurzfristiger Ziele für die anstehende Sommertransferperiode verständigt“, hieß es. Nach Informationen der MZ gilt die Vereinbarung, die vertraglich als Beratertätigkeit geregelt ist, zunächst bis zum Ende des Transferfensters am 31. August, kann aber von beiden Seiten bereits zum 31. Juli aufgekündigt werden.

Die Einbindung eines Beraters, der später eventuell fest als Sportdirektor übernimmt, hatte Fox jüngst im Gespräch mit der MZ ins Spiel gebracht. Nun fand das Modell mit einer Probezeit seine Umsetzung, nur trägt Meyer bereits den Titel Sportdirektor.

Als solcher war er beim HFC schon nach dem Abschied von Ralf Minge im März 2023 im Gespräch. Damals soll er aber von sich aus abgesagt haben, vor allem, weil sein Bruder André erst frisch entlassen worden war. Stattdessen wurde Sobotzik neuer HFC-Sportchef. Nun kommt Meyer doch, als dessen Nachfolger.