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Gesundheitsforum Gesundheitsforum: Böhmer lobt Effekt der Praxisgebühr

20.10.2004, 18:41

Magdeburg/MZ/ual. - Sachsen-AnhaltsMinisterpräsident Wolfgang Böhmer (CDU) siehterste positive Wirkungen der Gesundheitsreformin Sachsen-Anhalt. Die zum Jahreswechsel inKraft getretene Reform sei zwar nicht "dieGesundheitsreform, die wir in Deutschlandbrauchen". Sie schaffe aber den Rahmen fürausgeglichene Haushalte der Versicherungskassenund bilde damit die Grundlage für künftigeReformen, über die man sich ab dem Jahr 2007verständigen müsse, sagte er am Mittwoch bei einemFachforum in Magdeburg.

Böhmer verteidigte Praxisgebühr und Regelungenzur Zuzahlung bei Medikamenten. Die Zahl derArztbesuche sei um zehn Prozent zurückgegangen,die Arzneimittelausgaben seien gesunken. "Ohneeine minimale Selbstbeteiligung wird es auchkünftig nicht gehen, wenn wir die Problemeim Griff behalten wollen." Beim Aufbau neuerVersorgungsformen ist man seiner Ansicht nachdagegen noch nicht weit genug. Böhmer ermutigtezur Gründung von Gesundheitszentren, in denenÄrzte und andere Leistungsanbieter aus demGesundheitswesen kooperieren.

Helmut Rebscher, stellvertretender Vorsitzenderder Deutschen Angestellten Krankenkasse (DAK)forderte Politik und Aufsichtsgremien auf,dafür zu sorgen, "dass die Verführung zu Dumping-Beitragssätzen"nicht überhand nehme. Vor allem junge, gesundeVersicherte seien in den Vorjahren zu billigerenAnbietern gewechselt. Bei der DAK scheintdieser Abwanderungs-Trend nach Beitragssenkungenzu Jahresbeginn gestoppt. Laut DAK wurdenin Sachsen-Anhalt von Januar bis August 3350Neumitglieder gewonnen, die Zahl der Kündigungensank um 90 Prozent.