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Hochwasser, Brände, Unfälle Hochwasser, Brände, Unfälle: So bereitet sich der Salzlandkreis auf Katastrophen vor

Von Marko Jeschor 29.07.2017, 09:45
Die Rettungsleitstelle des Salzlandkreises befindet sich in Staßfurt.
Die Rettungsleitstelle des Salzlandkreises befindet sich in Staßfurt. Archiv/Gehrmann

Aschersleben/Bernburg - Es sind nur ein paar Kilometer, die vom Ausnahmezustand trennen. Während im Harz unzählige Einsatzkräfte mit der Hochwasserbekämpfung nach dem über Tage anhaltenden Regen zu tun haben, ist der Salzlandkreis weitestgehend verschont geblieben. Lediglich in Staßfurt beobachten die Behörden den weiterhin hohen Pegelstand der Bode noch mit einiger Sorge. Für den Ernstfall ist die zuständige Kreisverwaltung jedoch gewappnet, spätestens seit dem verheerenden Hochwasser 2013. Die MZ erklärt mit Hilfe von Janine Jurzig vom Katastrophenschutz, welche Räder ineinandergreifen.

Aktuelle Situation: Der Landkreis verfolgt aufmerksam die Hochwasserberichte der zuständigen Behörden sowie die Medienberichte. Außerdem sind Mitarbeiter draußen, um Flussabschnitte zu kontrollieren, um je nach Alarmstufe und Notwendigkeit entsprechend schnell reagieren zu können. So werden zunächst Bootsstege gesichert und Überschwemmungsgebiete abgesperrt.

Bei Katastrophen ist die Kreisverwaltung zuständig

Die Verantwortlichen: Bei Großereignissen wie eben Hochwasser, Orkan oder Stromausfällen in weiten Regionen ist die Kreisverwaltung zuständig, dann spricht man auch vom Katastrophenfall. Bei vergleichsweise kleineren Zwischenfällen kümmern sich die Verwaltungen vor Ort um die Gefahrenabwehr, wie es offiziell heißt.

So sichern in Aschersleben acht Mitarbeiter den Bereitschaftsdienst ab, die zunächst als Ansprechpartner zur Verfügung stehen und gegebenenfalls auch die zuständigen Amtsleiter informieren, wie Stadtsprecherin Judith Kadow erklärte.

Die Regeln: Wer was zu tun hat, ist festgeschrieben - unter anderem im sogenannten Katastrophenabwehrkalender, in Handlungsempfehlungen und in sogenannten Sonderplänen des Landkreises. In der Regel rücken zunächst die Feuerwehren entsprechend ihrer Alarm- und Ausrückordnung aus. Laut Ascherslebens Stadtwehrleiter Christoph Voigt wird darin geregelt, welche Einheiten mit welcher Technik zum Einsatz kommen. Im Katastrophenfall gibt es jedoch anders als bei der „normalen“ Brandbekämpfung keine Zeitvorgaben. Bei größeren Zwischenfällen werden in den betroffenen Städten und Gemeinden Einsatzleitungen gebildet.

Leitstelle unterstützt Kommunen mit Personal und Technik

Die Zentrale: Die Alarmierung erfolgt über die Leitstelle des Kreises in Staßfurt, die bei größeren Ereignissen auch die Kreisverwaltung informiert. Auch dafür gibt es eine Melde-Richtlinie. Die Führungskräfte wie etwa vom Brand- und Katastrophenschutz entscheiden dann über die weitere Vorgehensweise. Bis zum Katastrophenfall bleibt es bei der Unterstützung der Kommunen mit Einsatzkräften, Fahrzeugen oder Technik sowie Verbindungspersonen. Diese Koordinierung übernimmt der Stab für außergewöhnliche Ereignisse.

Die Technik: Gibt es überall, wo Feuerwehren Standorte haben. Ein großes Katastrophenschutzlager befindet sich im Bernburger Stadtteil Friedenshall. Außerdem stehen auch Hilfsorganisationen wie das Technische Hilfswerk und Rettungsdienste an unterschiedlichen Standorten bereit. Dazu kann bei besonders schwerwiegenden Situationen wie beim Hochwasser 2013 die Bundeswehr zum Einsatz kommen.

Die Erfahrung: Die Zusammenarbeit zwischen Kreis und Städten wird bei gemeinsamen Weiterbildungen regelmäßig trainiert. Stadtwehrleiter Voigt bezeichnet die Mechanismen als „funktionierendes System“. (mz)