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Nach Schulabschlussfeier Nach Schulabschlussfeier: Sieben junge Menschen sterben bei Autounfall

02.07.2005, 14:57
Ein Feuerwehrmann steht in der Nacht zum Samstag (02.07.2005) im niederbayerischen Oberhaselbach (Landkreis Straubing-Bogen) vor einem völlig zerstörten Fahrzeug. (Foto: dpa)
Ein Feuerwehrmann steht in der Nacht zum Samstag (02.07.2005) im niederbayerischen Oberhaselbach (Landkreis Straubing-Bogen) vor einem völlig zerstörten Fahrzeug. (Foto: dpa) dpa

Mallersdorf-Pfaffenberg/dpa. - «Das Auto ist bis auf die Reifenplatt gedrückt», berichteten die Einsatzkräfte.

Unter den Toten ist ein 15-jähriges Mädchen, die anderen Opfersind männlich. Als Unfallursache vermuten die Ermittler überhöhteGeschwindigkeit. Den genauen Grund soll ein Gutachter klären.Rountinemäßig wurde bei dem Fahrer eine Blutprobe genommen. Ob erunter Alkoholeinfluss stand, war aber zunächst unklar.

In dem Wagen, der den Eltern des jungen Fahrers gehörte, waren nurnoch die Vordersitze eingebaut. «Die anderen Sitzreihen fehlten,vielleicht ist das Fahrzeug als Transporter benutzt worden», erklärtePolizeisprecher Klaus Pickel. Die meisten Mitfahrer müssen also aufdem Boden gesessen oder gelegen haben.

Die jungen Leute waren vor dem Unfall bei einem Fest in einernahen Waldhütte. Dort hatten sie mit anderen Jugendlichen dieAbschlussprüfungen an der Hauptschule gefeiert. Vermutlich hatte derFahrer die Jugendlichen dann nach Hause fahren wollen.

Kurz vor dem Ortsteil Oberhaselbach geriet der 22-Jährige gegen0.40 Uhr mit dem Van auf den unbefestigten Straßenrand, das Auto kamdadurch ins Schleudern. Der Wagen krachte zunächst gegen einenStromverteilerkasten und dann gegen eine Straßenlaterne. Nach etwa 30Metern raste das Fahrzeug gegen die Mauer des Wohnhauses. Durch dieWucht des Aufpralls wurde auf mehreren Quadratmetern dieMauerverkleidung des Gebäudes weggesprengt.

Den Helfern bot sich vor Ort ein Bild des Grauens. Das Auto warvöllig demoliert und kaum wiederzuerkennen, zwei Insassen waren durchdie Wucht des Aufpralls bis zu 15 Meter aus dem Wrack geschleudertworden. Um an die anderen Opfer zu kommen, musste die Feuerwehr dasDach des Wagens abschneiden. Mehr als 100 Einsatzkräfte kamen an dieUnfallstelle, die Notärzte konnten für die jungen Menschen abernichts mehr tun.

Einige Angehörige der Opfer eilten in der Nacht direkt an dieUnfallstelle, den anderen wurde von Notfallseelsorgern zu Hause dietraurige Nachricht überbracht. In Mallersdorf-Pfaffenberg reagiertedie Bevölkerung mit tiefer Bestürzung auf das Geschehen. «In so einemkleinen Auto sieben tote Kinder, das ist etwas ganz schlimmes», sagteBürgermeister Karl Wellenhofer. Er ordnete sofort dieTrauerbeflaggung in der Gemeinde an.