Südkorea: Südkorea: Nordkorea nimmt Boykott der Universiade zurück

Seoul/dpa. - Einen Tag nach der überraschenden Ankündigung zumBoykott der Universiade in Südkorea hat Nordkorea diese Entscheidungzurückgenommen. Äußerungen des Bedauerns durch den südkoreanischenPräsidenten Roh Moo Hyun über die jüngsten Straßenproteste in Seoulgegen das kommunistische Regime in Pjöngjang machten die Umkehrmöglich. In einer in Seoul abgehörten Erklärung des nordkoreanischenKomitees für die Friedliche Wiedervereinigung des Vaterlandes wurdendie Worte Rohs am Dienstag als Entschuldigung ausgelegt.

Zugleich habe das Komitee über die amtlichen nordkoreanischenMedien die Teilnahme Nordkoreas an den Studentenweltmeisterschaften bestätigt. Diese finden vom 21. bis 31. August in der südöstlichenStadt Daegu statt. «Obwohl verspätet, hatte Südkorea sein Bedauernäußern müssen, was klar eine Entschuldigung bedeutet», hieß es in derErklärung.

Bei einem Treffen mit seinen Beratern nannte Roh das Verbrenneneiner nordkoreanischen Flagge und eines Porträts des nordkoreanischenMachthabers Kim Jong Il bei der Kundgebung am vergangenen Freitag«unangemessen». Solche Zwischenfälle dürften sich nicht wiederholen.Tausende von Mitgliedern konservativer Gruppen und Veteranenverbändehatten bei der Kundgebung in Seoul gegen die AtomwaffenpläneNordkoreas protestiert. Die Regierung Nordkoreas hatte daraufhin denAustragungsort der Universiade als «gefährlichen Ort» bezeichnet, zudem es keine Athleten entsenden könne.

Wie schon bei den Asienspielen im vergangenen Jahr in Busan hoffendie Veranstalter darauf, dass die Teilnahme Nordkoreas an denWettkämpfen zusätzliche Zuschauer anlocken und größeres Interesse derinternationalen Medien auf sich ziehen wird.

Die nordkoreanische Delegation wird nach Angaben desOrganisationskomitees am Mittwoch in Daegu erwartet. Nordkorea hatfür die Universiade 200 Athleten und Funktionäre gemeldet.