1. MZ.de
  2. >
  3. Leben
  4. >
  5. Reisen
  6. >
  7. Vorsicht, Blamage!: Vorsicht, Blamage!: In welche Fettnäpfchen Deutsche in Frankreich treten können

Vorsicht, Blamage! Vorsicht, Blamage!: In welche Fettnäpfchen Deutsche in Frankreich treten können

07.06.2016, 13:21

Fußball-Europameisterschaft und nahende Sommerferien: Zwei Gründe für viele Deutsche, in diesem Jahr nach Frankreich zu reisen. Doch obwohl das Land ein Nachbar Deutschlands ist, fühlen sich viele Urlauber verunsichert und fragen sich: Wie verhalte ich mich richtig? Was gilt in Frankreich als unhöflich? Atout France, die französische Zentrale für Tourismus, weiß Rat und hat uns die wichtigsten Tipps verraten.

Wie blamiere ich mich als deutscher Urlauber garantiert?

Tisch im Restaurant selbst wählen

In Frankreich ist es Brauch, beim Besuch eines Restaurants sich einen Tisch zuweisen zu lassen. Einfach an einen beliebigen Tisch zu stürmen ist nicht sehr verbreitet.

Französischen Wein verschmähen

Bei der Wahl des Weines sich nicht für den französischen Vertreter zu entscheiden, wird nicht gern gesehen. Klar darf man auch einen anderen Wein bestellen. Man schmeichelt den Gastgeber aber mehr, wenn man sich vom Gastgeber einen regionalen Wein zum Gericht empfehlen lässt.

Getrennte Rechnungen verlangen

Im Restaurant geht es in Frankreich gesellig zu. Gezahlt wird am Ende per gemeinsamer Rechnung und nicht wie in Deutschland manchmal üblich, getrennt.

Wie werde ich sofort als deutscher Tourist erkannt?

1. Fan-Trikot

In klassischer deutscher Fan-Montur oder Fußballtrikot einer deutschen Mannschaft: Die Nationalmannschaft, in Frankreich„La Mannschaft“ genannt, sowie große Bundesligisten wie Bayern München und Borussia Dortmund sind auch in Frankreich sehr bekannt. Sie werden so schnell als deutscher Tourist enttarnt.

2. Socken in Sandalen

Auch in Frankreich gilt das Vorurteil: Deutsche tragen am liebsten weiße Socken in Sandalen. Strümpfe in Sandalen empfinden Franzosen als spießig.

3. Laut reden

Seit dem Film „La Grande Vadrouille“ („Drei Bruchpiloten in Paris“) mit Louis de Funès hat sich in Frankreich herumgesprochen, dass Deutsche immer laut seien. Wer also leise redet, wird hoffentlich nicht als deutscher Tourist erkannt.

4. Viel frühstücken

In Frankreich isst man in der Früh eher ein knappes Frühstück, zum Beispiel ein Croissant oder ein Pain au chocolat und trinkt einen Kaffee. Das ist man in Deutschland eher nicht gewohnt.

Wie mache ich mich bei Franzosen beliebt?

1. Sich höflich verhalten

Höflichkeit, in Frankreich die sogenannte „Courtoisie“, kommt immer gut an: der Dame die Türe aufhalten, in den Mantel helfen und Menschen korrekt vorstellen sind Grundprinzipien im Umgang mit anderen Menschen. Man bevorzugt auch eher den Gruß „Bonjour Madame“, „Bonjour Monsieur“, anstatt eines einfachen „Salut“. Bestellen Sie einen Kaffee, sagen Sie nicht nur „un Café“, sondern „Bonjour. Un Café s’il vous plaît“ und am Ende „Merci“.

2. Französisch sprechen

Französisch ist in vielen Ländern der Welt Amtssprache. Viele Franzosen freuen sich, wenn Besucher zumindest ein paar nette Sätze auf Französisch sprechen können.

3. Die französische Nationalmannschaft loben

Frankreich freut sich auf die EM und hat als Gastgebernation schon das ein oder andere Fußballturnier gewonnen (EM 1984, WM 1998). Die junge, aufstrebende Nationalmannschaft ist so facettenreich wie das Land selbst und auch dieses Jahr gibt es wieder viele neue Spieler, die heiß auf den Titel sind.

4. Beim Essen genießen

Essen und Trinken gehören zu den Leidenschaften der Franzosen: geschäftliche und private Angelegenheiten werden gerne bei einem netten Menü besprochen. Man isst nicht um satt zu werden, sondern verkostet und entdeckt die einzelnen Gerichte eines Drei-Gänge Menüs. Umso mehr freut sich der Gastgeber, wenn der Gast ihm aufgrund seiner Kochkunst schmeichelt.

5. Kenntnisse über die Regionen haben

Jede Region besitzt andere Sehenswürdigkeiten und regionale Produkte. Darauf sind die Franzosen sehr stolz. Gerne benutzen die Franzosen hierfür die Begriffe „patrimoine“ (Kulturerbe) und „terroir“ (der ursprünglich aus der Weinbranche stammende Begriff hebt die Einzigartigkeit der jeweiligen landwirtschaftlichen Produkte hervor). (kkl)