Landesheimatbund in Annaburg Welche Premiere im Porzellaneum Annaburg geboten wird
Am kommenden Montag wird in Annaburgs Porzellaneum ein Netzwerktreffen ausgerichtet. Was Besucher erwartet.
Annaburg/MZ. - Der Auftakt wird in Annaburg vollzogen. Am kommenden Montag, 15. April, um 18 Uhr (voraussichtliche Dauer bis 20 Uhr) startet im Porzellaneum in der Torgauer Straße die erste Woche der Heimat und Kulturvereine. Annaburgs Bürgermeister Stefan Schmidt (Freie Wählergemeinschaft) spricht von einem Höhepunkt für das Ehrenamt in der Stadt.
Eine Premiere
Das öffentliche Treffen in Annaburg, zu dem auch Kultur-Staatssekretär Sebastian Putz erwartet wird, ist nicht allein eine Premiere für die Heidestadt, sondern auch für den Landesheimatbund Sachsen-Anhalt als Veranstalter. Er hat „sich in diesem Jahr dafür entschieden, sein jährliches und landesweites Netzwerktreffen für Heimat- und Kulturvereine an den Rändern des Landes auszurichten“, in Annaburg im Osten, am 17. April, in Osterwieck im Westen, am 19. April in Arendsee im Norden und am 22. April in Zeitz im Süden. Es gehe darum zu verdeutlichen, wie sich Heimatvereine in Sachsen-Anhalt für das gesellschaftliche Miteinander einsetzen. Den größten Zuspruch von Vereinen hat dabei Annaburg. Rund 60 Gemeinschaften haben sich für den Auftakt der ersten Woche der Heimat- und Kulturvereine angemeldet, teilte der Landesheimatbund mit.
Zum Anliegen der Veranstaltung wurde erklärt: „Pandemie, Krieg, Inflation, Klimakrise, Zuwanderung, Rechtsruck – kurz vor der Kommunalwahl in Sachsen-Anhalt leiden viele Gemeinschaften unter einem Gefühl der Spaltung. Dort, wo sogar die Grundpfeiler der pluralistischen Demokratie zur Debatte stehen, sind es oft Heimat- und Kulturvereine, die sich aktiv für ein gesellschaftliches Miteinander einsetzen, Risse thematisieren und politische Verantwortung übernehmen.“
Plattform geboten
Die Woche der Heimat- und Kulturvereine, die erstmals dezentral an den Rändern Sachsen-Anhalts stattfinde, biete ihnen eine Plattform unter anderem zur Frage: „Entgleitet uns der gesellschaftliche Zusammenhalt?“ Diese würden sich angesichts der Krisen der letzten Jahre und der bevorstehenden Kommunalwahlen viele Vereine stellen. Vor allem in kleinen Dörfern und ländlich geprägten Gegenden seien Vereinssitzungen oft einer von wenigen Anlässen, zu denen sich Einheimische und Zugezogene, Babyboomer, Wutbürger:innen und Gutmenschen, Politikverdrossene und andere gemeinsam an einen Tisch setzen, um miteinander zu reden – freiwillig und in einem durch und durch demokratischen Kontext. „Im Gegensatz zu politischen Parteien sind Heimat- und Dorfvereine neutraler Boden. Oft sind ihre Anliegen – etwa für mehr Blumenbeete im Dorf, mehr Spielplätze oder gegen Graffiti – politischer Konsens.“
Mit Podiumsdiskussion
Vor diesem Hintergrund widmet sich die Woche der Heimat- und Kulturvereine der Bedeutung von Vereinen für die Demokratie. Zum Programm in Annaburg wird auch eine Podiumsdiskussion gehören. Der Eintritt zu der Veranstaltung am Montag ab 18 Uhr im Porzellaneum ist kostenlos.