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Grüne Oase in Jessen Mit Kuchen, aber ohne Grill – wie der Wir-Verein in Jessen neue Pflanzen erwirbt

Der Jessener Wir-Verein braucht neue Pflanzen für den Kräutergarten am Schwanenteich. Für deren Erwerb macht derVerein ein ganz spezieles Angebot.

Von Thomas Keil 24.04.2024, 16:00
Claudia Mai (l.) und Michael Knochmuß bringen mit der Schubkarre einige der erworbenen Pflanzen in den Kräutergarten.
Claudia Mai (l.) und Michael Knochmuß bringen mit der Schubkarre einige der erworbenen Pflanzen in den Kräutergarten. (Foto: Thomas Keil)

Jessen/MZ. - Frühling sollte es sein – sonniges Wetter, warme Luft. Doch es fühlt sich eher wie Herbst an. Einstellige Temperaturen, Regen und kalter Wind beherrschen den vergangenen Freitag. Die wahre Jahreszeit am Schwanenteich in Jessen lässt sich nur anhand der am Boden liegenden rosa Blütenblätter einer Zierkirsche erkennen, außerdem streckt eine Tulpe ihre gelbe Blüte dem grauen Himmel entgegen.

Kuchen als Tauschobjekt

Hierher hat der „Wir“-Verein in Jessen zur Pflanzentauschbörse geladen. „Pflanzen gegen Kuchen“, umreißt Antje Rausch die geplanten Tauschgeschäfte. Gemäß der Geschäftsführerin braucht der Verein die Blumen, Kräuter und Pflanzgefäße für den Gartenbereich. „Während des Frühjahrshochwassers des Teiches ist viel kaputt gegangen.“ Der Garten habe tagelang unter Wasser gestanden. Nun solle also wieder neu gepflanzt werden.

„Insgesamt sind wir mit dem Zuspruch zufrieden“, ordnet Antje Rausch folgenden Montag ein, vor allem mit Blick auf das Wetter. Etwa 25 Gäste hätten Pflanzen gebracht, schätzt sie. Als Tauschobjekte hatten die Landfrauen fünf Bleche mit Kuchen vorgehalten. „Rund 50 Prozent gingen raus“, erläutert die Geschäftsführerin. Der Rest sei im Schnupperladen verblieben und am Wochenende dort angeboten worden. Apropos Wetter: „Einige haben deshalb ihre Pflanzen direkt ins Mehrgenerationenhaus gebracht.“

Zweite Chance

Wieviel Pflanzen es letztendlich waren, lasse sich gar nicht so genau beziffern, meint Margit Mehr. „Es war auf jeden Fall eine ganze Menge, darunter mehr Blumen als Kräuter“, ordnet die Vereinsvorsitzende ein. Diese seien alle noch am Freitag beziehungsweise am Samstag eingepflanzt worden. „Dies hat sich angeboten. Schließlich war der Boden gut durchfeuchtet.“ Der Garten sei bereits am Freitagvormittag vorbereitet worden. Jetzt müsse man erstmal schauen, was anwächst. „Eventuell machen wir später eine zweite solche Börse.“ Dann könnte es im Juni oder Juli bei besserem Wetter auch etwas mit dem avisierten gemütlichen Flair und dem Grillen was werden.

Angesetzt waren eigentlich drei Stunden. „Der Andrang ist besser als erwartet“, zieht Antje Rausch am Freitag schon nach einer Stunde eine positive Zwischenbilanz. Aufgrund des Wetters fehlt aber der angekündigte Grill, um Würstchen oder Ähnliches zu garen. „Wir haben die Veranstaltung quasi nach drinnen verlegt – ins Schnupperlädchen“, berichtet die Geschäftsführerin. Derweil bringen die Vereinsmitglieder Claudia Mai und Michael Knochmuß die erworbenen Pflanzen und Töpfe mit einer Schubkarre in den Garten. Dort werden also demnächst auch Schachtelhalm, Bambus und Lampion-Blumen wachsen und gedeihen – wenn das Wetter dies zulässt.