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Bayerischer Wald Bayerischer Wald: Sechs Wölfe aus Gehege ausgebrochen - Krisenstab eingerichtet

06.10.2017, 16:32
Eines der Tiere wurde von einem Zug erfasst und getötet. (Symbolbild)
Eines der Tiere wurde von einem Zug erfasst und getötet. (Symbolbild) dpa

Aus einem Gehege im Nationalpark Bayerischer Wald ist in der Nacht zum Freitag ein Wolfsrudel ausgebrochen. Wie die Parkverwaltung mitteilte, entkamen sechs Wölfe aus noch ungeklärter Ursache aus der Anlage in der Nähe der Ortschaft Ludwigsthal im Landkreis Regen. Eine intensive Suchaktion sei eingeleitet worden. Auch ein Krisenstab wurde eingerichtet.

Einer der Wölfe sei noch in der Nacht von einem Zug überfahren und getötet worden, hieß es weiter. Die übrigen fünf Tiere dürften sich Angaben des Nationalparks vom Freitagnachmittag zufolge zu diesem Zeitpunkt noch im Umfeld des Geheges aufgehalten haben. „Wir setzen mit höchstem Personaleinsatz alles daran, die Tiere wieder einzufangen“, erklärte Nationalparkleiter Franz Leibl. Dazu werde versucht, die ausgebrochenen Wölfe anzufüttern.

Wölfe sind an Menschen gewöhnt

Sollte das nicht gelingen, würden ab Samstagmorgen voraussichtlich Narkosegewehre zum Einsatz kommen. „Das letzte Mittel wäre aus Sicherheitsgründen der Abschuss der Tiere“, erklärte Leibl weiter. Die Parkverwaltung schloss nicht aus, dass das Gehege absichtlich von Unbekannten geöffnet wurde. Ein eigentlich mehrfach gesichertes Tor habe am frühen Morgen offen gestanden. Die Polizei leitete deswegen Ermittlungen ein.

Das Nationalparkzentrum Falkenstein, bei dem sich das Gehege befindet, wurde zunächst geschlossen. Problematisch ist, dass die Wölfe – anders als ihre freilebenden Artgenossen in Sachsen oder Brandenburg – in menschlicher Obhut aufgewachsen und daher auch an Menschen gewöhnt sind. „Ein Verbleib in freier Wildbahn ist ausgeschlossen“, erklärte daher Leibl. Es sei davon auszugehen, dass die Wölfe auf sich allein gestellt vermutlich nicht überlebensfähig seien. Die Bevölkerung wurde aufgerufen, sich den Tieren keinesfalls zu nähern oder sie gar zu füttern. (afp)