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Tornado fegt durch Dörfer Tornado fegt durch Dörfer: Häuser in Morungen abgedeckt - Feuerwehr im Dauereinsatz

Von Frank Schedwill und Ralf Kandel 18.08.2017, 17:57
Die Windhose hinterließ eine Schneise der Verwüstung.
Die Windhose hinterließ eine Schneise der Verwüstung. Ralf Kandel

Morungen/Sangerhausen - Ein Tornado hat am Freitagabend für große Schäden im Landkreis Mansfeld-Südharz gesorgt. Betroffen waren nach Angaben der Rettungsleitstelle in Sangerhausen vor allem Gebiete nördlich von Sangerhausen. 

Tornado deckt Dächer in Morungen ab und lässt viele Bäume umknicken

Der Tornado im Landkreis Mansfeld-Südharz soll in Morungen, Am Kunstteich, in Grillenberg, Dietersdorf, Schwenda sowie Molmerswende Bäume entwurzelt und Dächer abgedeckt haben. Die erste Meldung ging um 18.06 Uhr bei der Leitstelle am Sangerhäuser Schartweg ein.

In der MZ-Redaktion meldeten sich Anrufer und berichteten davon, dass es am Kunstteich chaotisch aussehe. Viele Bäume seien umgeknickt. Die Feuerwehren der betroffenen Orte seien alle im Einsatz. In Morungen hatte der Tornado etwa zwölf Dächer teilweise abgedeckt. Darunter waren unter anderem auch ein Garagenkomplex im Ortszentrum und das Feuerwehrgerätehaus. Einwohner des Sangerhäuser Ortsteils sprachen davon, es habe sich angehört, als sei auf einmal ein großer Zug durch den Ort gerauscht.

Erschwert wurden die Aufräumungsarbeiten durch starken Regen, der kurz nach 19 Uhr einsetzte. „So etwas war noch nie da“, sagte der 71-jährige Günther Neumann aus Morungen. Daniel Henze blickte dort auf seinen Opel Mokka: Der Tornado hatte Steine in die Motorhaube gedrückt.

Oberbürgermeister Sven Strauß ist bei Unwetter vor Ort und macht sich Bild von Schäden

Sangerhausens Oberbürgermeister Sven Strauß (SPD) machte sich am Abend noch selbst ein Bild von den Schäden in Morungen. In sozialen Netzwerken gab es Meldungen über kurzzeitige Stromausfälle. Grund dafür sei ein Blitzschlag in Gonna gewesen. Ortsbürgermeister Volker Kinne (BOS) meldete aus Grillenberg ebenfalls eine ganze Reihe umgestürzte Bäume. „Die Hollywoodschaukel des Nachbarn ist auf die Straße geflogen, am Hühnerberg lag ein Baum auf einer Garage“, sagte er.

Als Tornado wird eine um sich selbst rotierende Luftsäule bezeichnet. Sie kann, wenn sie den Boden berührt, schwere Schäden anrichten. Früher wurden solche Wettererscheinungen Windhose genannt. Tornado ist heute jedoch der gängigere, international gebräuchliche Begriff. (mz)