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Kommentar  Kommentar : AfD ist zu Zusammenarbeit nicht fähig - nicht einmal unter Parteifreunden

26.04.2017, 18:34
Der AfD-Landesvorsitzende von Sachsen-Anhalt, André Poggenburg
Der AfD-Landesvorsitzende von Sachsen-Anhalt, André Poggenburg dpa-Zentralbild

Halle (Saale) - Drei Bundestagskandidaten der AfD müssen um ihre Nominierung zittern. Sachsen-Anhalts Parteispitze will nicht mit ihnen in den Wahlkampf ziehen, sie hält die drei für Verschwörer und Verräter. Rechtlich ist die Wiederholung der Kandidatennominierung zulässig. Ein Parteivorstand darf der eigenen Basis in die Parade fahren. Die politischen Mitbewerber lassen von solchen Winkelzügen jedoch die Finger. Aus gutem Grund: Die Willensbildung in Parteien soll grundsätzlich von unten nach oben erfolgen.

Für ein Eingreifen der Spitze bräuchte es schon schwerwiegende Gründe. Reicht es also aus, dass die drei unliebsamen Kandidaten einer Gruppe angehörten, die insgeheim gegen den Vorstand pöbelte und von dessen Sturz träumte? Geworden ist daraus jedenfalls nichts. Beim jüngsten Parteitag rückten die vermeintlichen Verschwörer nicht mit Bajonetten an, sondern mit dem Antrag, zwei Vorstandsposten neu zu wählen. Sie scheiterten kläglich.

AfD ist zu konstruktiver Zusammenarbeit nicht in der Lage

Für den Wähler ist das Ganze ein Lehrstück. Der seit Monaten andauernde Machtkampf zeigt, dass diese Partei zu konstruktiver Zusammenarbeit nicht in der Lage ist - nicht einmal unter Parteifreunden. Die AfD tritt mit der Behauptung an, sie allein vertrete den wahren Volkswillen. Kompromiss und Ausgleich sind da wohl nicht vorgesehen.

Den Autor erreichen Sie unter:[email protected]