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Verletzungspech für Stahl Thale Verletzungspech für Stahl Thale: Überraschung gegen Olvenstedt knapp verpasst

Von Oliver Hille 18.12.2016, 20:59
Ingo Vandreike, seit fast vier Jahren Trainer der ersten Mannschaft, musste wegen vieler Ausfälle selbst in der Startaufstellung spielen.
Ingo Vandreike, seit fast vier Jahren Trainer der ersten Mannschaft, musste wegen vieler Ausfälle selbst in der Startaufstellung spielen. Detlef Anders

Thale - Stahl Thale hat bei Germania Olvenstedt 3:4 verloren. Wieder boten die Stahlwerker ein spannendes Spiel, in dem sie den Gastgebern alles abverlangten. Das Publikum zollte den Gästen für ihren Auftritt großen Respekt.

Stahl Thale tritt mit geschwächtem Kader gegen Germania Olvenstedt an

Dabei war der Kader der Harzer extrem dezimiert: Florian Hottelmann, Danilo und Marcel Köhler sowie Nico Höffgen, Dominik Keber und Max Binsker fehlten. Ohne nominellen Torwart trat Stahl mit dem letzten Aufgebot an. Trotz Muskelfaserriss sprang Florian Köhler als Torwart ein, Trainer Ingo Vandreike spielte in der Abwehr und Andy Lippert begann als Sturmspitze.

„Riesen Kompliment an alle meine Spieler, die sich weit über die Schmerzgrenze hinaus und trotz Verletzungen aufgeopfert haben“, lobte Vandreike. Mindestens ein Punkt wäre verdient gewesen. „Das Ergebnis ist unglücklich, haut uns aber nicht um. Ganz im Gegenteil: Das, was ich gesehen habe, macht mich stolz.“

Zuerst verfehlte ein Kopfball der Gastgeber von Patrick Kohrmann sein Ziel (7.). Dann tauchte Kai Rathsack frei vor Germania-Torwart Manuel Herzog auf, doch der parierte (9.). Es folgten sehenswerte Spielzüge. Rathsack erlief einen Ball in die Gasse, legte quer und Lippert versenkt eiskalt zur Stahl-Führung (16.).

Stahl lies viele Chancen verstreichen

Auch Standards sorgten für Gefahr: Ein platzierter Freistoß von Vandreike wurde von Herzog entschärft (22.). Auf der Gegenseite traf Olvenstedts Torjäger Andreas Bode per Freistoß nur die Latte (30.). Ein weiterer punktgenauer Vandreike-Freistoß erreichte Rathsack, der mit Auge ablegte, doch Tom Hufmüller traf im Gewühl den Ball nicht voll (33.).

Weitere Stahl-Chancen verstrichen. Dann Pech: Ein fragwürdiger Freistoß-Pfiff - Bode blieb Köhlers Verletzung nicht verborgen, er traf platziert zum 1:1, weil das Stürmer-Foul gegen Vandreike bei der Ausführung nicht geahndet wurde (45.).

Mit Wiederanpfiff behauptete sich Ramon Köhler und zog ab. Herzog ließ prallen und Rathsack schob hellwach zur erneuten Stahl-Führung ein (46.). Weitere Stahl-Chancen verstrichen. Youngster Jonas Kohl kam für den abgekämpften Vandreike und fügte sich gut ein. Dann blieb Reinis Broders verletzt liegen, doch die Stahl-Bank war leer.

Olvenstedt dreht nach Thale-Verletzungspech das Spiel

In der entscheidenden Phase waren mehrere Stahl-Spieler verletzt oder angeschlagen, doch Thale konnte personell nicht nachlegen und entlasten. So drehte Olvenstedt durch zwei Treffer von Florian Dethlefsen (67., 86.) und einen umstrittenen Elfmeter durch Bode (74.) das Spiel. Doch Stahl kam zurück: Nach Balleroberung durch Hufmüller und Stockhaus setzte Rathsack Kohl in Szene. Der behauptete sich außen und bediente Kai Meldau. Trotz Wadenzerrung verkürzte Meldau auf 3:4 (89.).

„Natürlich habe ich mich über mein Tor und die Vorlage gefreut. Trotzdem reichte das nicht für einen oder drei Punkte, was trübt“, gestand Rathsack. „Wir können uns nichts vorwerfen, nur dass wir trotz der drei Auswärtstore weitere Chancen liegen ließen.“

Seine Elf habe gut gespielt, sei geschwächt spielerisch bestimmend gewesen. Einsatz und Bereitschaft stimmten. „Olvenstedt hat dagegen einfach aus wenig Chancen und Standards vier Tore gemacht, so ist eben Fußball.“ Bei der Weihnachtsfeier überwog trotzdem der Stolz.

Thale: F. Köhler, Michaelis, Hufmüller, Vandreike (58. Kohl), Stockhaus, Broders, Lonskacovs, R. Köhler, Meldau, Rathsack, Lippert.

(mz)