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Dessauer Staatsanwaltschaft ermittelt Dessauer Staatsanwaltschaft ermittelt: Baby erleidet "irreversiblen Hirntod"

28.09.2015, 11:04
Ein Arzt trägt ein Stethoskop um den Hals.
Ein Arzt trägt ein Stethoskop um den Hals. dpa/Symbol

Köthen/Dessau - Noch ganz am Anfang stehen die Ermittlungen zu den Umständen, durch die ein Baby aus Köthen gestorben ist. Das teilte Christian Preissner, Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Dessau, am Montag auf MZ-Anfrage mit und bestätigte zugleich einen am Montag in der MZ veröffentlichten Bericht.

Das Geschehen nahm am 17. September seinen Lauf. In den frühen Morgenstunden wurde die Polizei aus einem Dessauer Krankenhaus darüber informiert, dass dort ein Kleinkind in lebensbedrohlichem Zustand eingeliefert worden sei.

Ärzte stellen irreversiblen Hirntod fest

Die 20 Jahre alten Eltern hatten in Dessau um ärztliche Hilfe gebeten und angegeben, ihr Kind habe einen Unfall erlitten. „Aufgrund der im Dessauer Krankenhaus erhobenen Untersuchungsbefunde, die eine Verletzung infolge nicht bekannter Ursache nahelegten, wurde der etwa drei Wochen alte Junge zur intensivmedizinischen Behandlung in eine Spezialklinik verlegt“, hieß es in einer gemeinsam Pressemitteilung von Polizei und Staatsanwaltschaft. Am 23. September hätten dann die behandelnden Ärzte in der Spezialklinik den „irreversiblen Hirntod des Säuglings“ festgestellt.

Zeitgleich begannen Ermittlungen, um die Ursache „der schweren Verletzungen des Säuglings“ herauszufinden. Ob das Baby Kopfverletzungen aufwies, ließ Preissner offen. Die Ergebnisse der angeordneten Sektion des Leichnams liegen noch nicht vor.

„Bis zu einer abschließenden medizinischen Beurteilung aller anlässlich der Sektion erhobenen Befunde wird noch einige Zeit vergehen“, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Laut Christian Preissner ziehen die Rechtsmediziner in Halle bei der Untersuchung auch eine Spezialistin zu Rate.

Gerüchteküche brodelt

Mit den Ermittlungen einher ging auch eine kriminaltechnische Durchsuchung der Wohnung der Eltern. Das Paar lebt vermutlich im Wohngebiet in der Straße am Wasserturm. Dort standen am 17. September zwei Transporter der Kriminaltechnik vor einem Haus. Warum die Polizei dort war, dazu machte sie damals auf MZ-Nachfrage offiziell keine Angaben. Entsprechend brodelte in sozialen Netzwerken die Gerüchteküche.

Baby Anfang August tot aufgefunden

Zu dem Neugeborenen, dass in den Morgenstunden des 6. August in der elterlichen Wohnung im Köthener Wohngebiet Rüsternbreite tot aufgefunden wurde, laufen die Ermittlungen noch. „Die Todesursache ist noch nicht geklärt und erfordert noch einige Zeit“, teilte Preissner am Montag mit. (mz)